Mittwoch, 1. Juni 2016


Japan

Hey Leute, ich habe euch ja in meinem letzten Blog schon erzählt, dass ich mal für ein Jahr in Japan war. Ich habe mir also überlegt, euch eine Ansammlung von Dingen, die ich dort gelernt habe hier zu zeigen. Ich hoffe ihr könnt einiges mitnehmen.
(Bilder zu den Themen findet ihr ganz unten)

Japanische Flagge



Allgemein

Hier sind ein paar kleine Allgemeine Informationen die ich mitnehmen konnte. Es ist nicht viel aber dennoch interessant.
Japan ist der viertgrößte Inselstaat der Welt. Mit seinen 6852 Inseln hat Japan rund 127mio. Einwohner. Die Währung ist Yen ( 1€ = 122,35 Yen). 

Sprache & Schrift

Ich war mit einem meiner Freunde ein paar mal bei einem Kurs der uns die Japanische Schrift ein wenig erklären sollte.
Uns wurde erklärt, dass die Japaner 3 verschiedene Schriftsysteme benutzen (4 mit Romaji ). Darunter zählen Kanji, Hiragana und Katakana. Kanji ist die Schrift, die sie von den chinesen "geklaut" und bearbeitet haben, hier hat jedes Zeichen eine oder mehrere Bedeutungen. Hiragana und Katakana wird gesprochen, wobei Hiragana nur für japanische Begriffe verwendet wird und Katakana für ausländische Begriffe.
Außerdem können in manchen geschriebenen Sätzen alle 3 Schriftarten vorkommen, was es das lernen der Japanischen Schrift für uns ein bisschen schwierig gemacht hat . Aber dafür haben Verben immer dieselbe Endung. Das heißt, egal ob man von "ich, du, er, sie, es " und so weiter spricht,Verben enden immer gleich. 
In Japan gibt es allerdings viele Dialekte die durch verschiedene Besiedlungen, durch politische Zersplitterung oder durch mangelnden Austausches zwischen verschiedenen Religionen entstanden sind. Man unterscheidet dennoch hauptsächlich zwischen dem östlichen Dialekt(Tokyo-shiki) und dem westlichen Dialekt(Keihan-shiki).


Geschichte

Ich habe natürlich auch versucht ein paar Geschichtliche Dinge aufzugreifen. Es war nicht leicht, da Japan eine ziemlich lange Geschichte hat und diese auch oft sehr ausführlich erklärt wurde. Für euch kürze ich das ganze ein bisschen ab und ich hoffe das es genug ist.
 
In Japan gab es schon vor etwa 100.000 Jahren altsteinzeitliches Leben. Diese Ureinwohner nennt man Heute noch Ainu. Sie lebten dort friedlich bis gegen 5000 v.Chr. die ersten Einsiedler nach Japan kamen: Die Mongolen.
Meji Tenno(ehemaliger Kaiser)
4000 Jahre war das Zusammenleben dieser Stämme noch friedlich, doch um 300 v.chr. begannen die Mongolen sich auszubreiten. Sie drängten die Ainu immer weiter nach Hokkaidoin den Landesnorden. Aber es gab nicht nur Auseinandersetzungen zwischen den Einwanderern und den Ainu, sondern auch zwischen den Stämmen. Der Grund war meistens Hunger. Denn man kämpfte um Reisgebiete, die in Krisenzeiten so ziemlich die einzige Nahrungsquelle bildeten.
Im Laufe der Zeit kristallisierte sich jedoch eine Macht heran: der Yamato-Clan. Er stieg zum mächstigsten Stamm in Japan auf und war sogar  in der Lage, die einzelnen Teilstämme zu einem Großen zu vereinen. Dies ereignete sich circa 400 n.Chr.
Der Yamato- Clan wollte seine Macht festigen und so erhob er eine Frühform des Shintoismus zur allgemeinen Religion.
Während der Herrschaft der Yamato drangen mehr und mehr chinesische Einflüsse in die japanische Kultur. Da Japan vom Festland abgeschnitten war, hatte es eine, verglichen mit China oder Korea, wenig entwickelte Zivilisation. Doch dank der guten Handelsbeziehungen der Yamato mit dem Königreich Paekche in Südkorea, kamen Händler nach Japan. Sie brachten Eisen, chinesisches Schriftgut und die chinesische Philosophie nach Japan.So begann man von nun an all seine Dokumente in chinesischer Schrift zu verfassen.
Aber um 530 n.Chr. breitete sich eine neue Religion in Japan aus: der Buddhismus. Die Yamato erkannten, dass es zwar gut war, neue Kulturen und Technologien zu entdecken, aber es auch unerwünschte Lehren und Ideologien ins Land brachte. So begannen die Yamato sich an dem Rechtssystem Chinas zu orientieren. Dort war es so, dass ein Rat das Kaiserreich regierte und Hilfe von lokalen Gouverneuren bekam.
Die Yamato-Zeit neigte sich dennoch dem Ende zu. Ab dem 9.Jahrhundert n.Chr. begannen sich die Kaiser aus den Regierungsgeschäften zurückzuziehen da sie dachten, dass sie ihnen nicht mehr gewachsen seien.
Da sich die Kaiser immer mehr zurückzogen, brachte es der Adelsfamilie Fujiwara zu viel Macht und es dauerte nicht lange, da stellten sie den ersten Kaiser aus ihrer Familie auf. Die Fujiwara legten Wert darauf, sich der Kultur der chinesen zu entreißen und ihre eigene japanische Kultur zu entwickeln. Dank der Herrschaft der Fujiwara, entwickelte sich Japan zu dem was es heute ist.


Kultur

Die Japanische Kultur umfasst einige wirklich interessante Dinge die wir hier in Deutschland nicht kennen. Zum Beispiel gilt es als unhöflich, sich in der Öffentlichkeit die Nase zu putzen. Außerdem sollte man jeglichen Schweißgeruch vermeiden und versuchen nicht mit der Gabel, sondern mit Stäbchen zu essen. Ich finde es erstaunlich, wie sich die Dinge dort, von denen hier unterscheiden. 

Wie ich bereits erwähnt habe, ist das Naseputzen in der Öffentlichkeit, das essen mit Gabel und der Schweißgeruch zum einen unhöflich, größtenteils aber dient dies zur Hygiene. Ihr müsst wissen, dass die Japaner sich leicht ekeln und daher sehr viel Wert auf die Hygiene nehmen. Dies gilt auch fürs rauchen.
Es gibt noch viele weitere höfliche und allgemeine Dinge die ich euch jetzt aufzählen werde:
  • In Restaurants wird kein Trinkgeld erwartet, wenn man sich aber dennoch erkenntlich zeigen möchte, sollte man einen Brifumschlag übergeben
  • Zudem sollte man Einladungen in Privatshäuser sehr ernst nehmen weil dies nicht oft geschieht
  • In Gasthäusern ist es üblich, dem Gastgeber ein Geschenk zu übergeben, mag es noch so klein sein
  • Bei einer Begrüßung verbeugt man sich
  • Wenn man einen Mann oder eine Frau mit dem Namen ansprichst, sollte man die Silbe "san" dran hängen
  • Beim betreten der Wohnung zieht man allgemein die Schuhe aus und stellt sie mit der Spitze zur Tür
  • Auf die Tischmanieren achten
  • Japanische Gärten geben die Schönheit der Natur wieder.
  • Wenn ein Garten angelegt wurde, wird er nicht mehr verändert

Es gibt verschiedene Arten von Gärten, deshalb nochmal eine Kleinigkeit dazu.
Der Zen-Garten
Die ursprüngliche Idee des Zen-Gartens war, einen Ort zu schaffen der einem beim Meditieren unterstzt. Alle Gärten dieser Art sind wie ein Bild angelegt und nicht begehbar, sondern von angelegten Meditationsbänken betrachtbar.
Zen Garten

Der Trockene Garten
Trockener Garten
Dieser Garten besteht aus weißem Sand, der das Meer darstellt, sowie aus Steinen, die Berge symbolisieren. Sie sind eine weiterentwickelte Version der Zen-Gärten. Auffällig dabei sind die immer anders gehakten Muster in dem weißen Sand, denn sie sind ohne jeglichen Sinn angelegt. Es soll die ständige, unberechenbare Veränderung der Natur darstellen.

Der Paradiesgarten
Paradiesgarten
Der Paradiesgarten beschreibt das Pardies des Buddha. Er besteht aus einem See, Inseln und der Umgebung des Sees. Folgt man den Weg dieses Gartens, so sieht man immer andere Perspektiven. Der Garten soll den Betrachter an das Fließen und die Vergänglichkeit des eigenen Lebens erinern.

 



Tsukiyama Garten
Der Tsukiyama-Garten
Der  Tsukiyama-Garten besteht aus Steinen, kleinen Hügeln und einem Teich. Sie stellen die Berge und das Meer dar.







Ihr habt doch bestimmt alle schon mal was über die Samurai gehört oder? Leider gibt es diese Heutzutage nicht mehr, dennoch bleibt der "Geist der Samurai" auf welchen die Japaner ziemlich stolz sind.
Samurai
Die Samurai waren ein eigener Bevölkerungsstand. Sie waren bis zum eintritt der Mongolen ziemlich unbedeutend aber danach erhielten sie hohes Ansehen, auch vom Kaiser. Sie wurden gegen die Mongolen auf eine harte Probe gestellt da sie nun gegen Massenvernichtungswaffen und andere Distanzwaffen kämpfen mussten. Sie hingegen benutzten weiterhin nur ihr Katana und waren damit trotzdem sehr Erfolgreich.
Samurai bedeutet übersetzt " die Dienenden" und diesem Namen waren sie auch sehr treu da sie ihren Daiymo (Lehnsherren) Loyalität schworen. Sie befolgten einen sehr hohen und strengen Ehrenkodex, sodass es für sie normal war, jederzeit im Kampf für ihren Daiymo zu sterben. Sie schreckten auch vor Selbstmord nicht zurück um sich oder andere zu schützen falls sie zum Beispiel in Gefangenschaft gerieten und keine Informationen weitergeben wollten. Die Samurai waren sehr stolz auf ihren Ehrencodex, den sie selbst als Bushido(Weg des Kriegers) bezeichneten. Der Ehrencodes verpflichtete die Samurai zu 3 Dingen:absolute körperliche Disziplin,absolute Pflichterfüllung und absoluten Mut.
Die Rüstung der Samurai besteht aus glänzendem Leder mit lackierten Stahlstreifen, eisenverstärkten Schienen und Kettenpanzer und einem schweren Eisenhelm. An dem Eisenhelm sind die Eisenkragen und die Helmzier befästigt. Eine Geischtsmaske schützt das Gesicht, an ihr wurden meistens Bärte befästigt. die die Samurai sehr furchtsam aussehen lassen haben. Ausgerüstet waren sie, wie schon erwähnt, mit einem oder zwei Schwertern, je nachdem mit wie vielen sie umgehen konnten.

Sehenswürdigkeiten

 Aber natürlich habe ich mich nicht nur mit diesesn Dingen beschäftigt. Ich habe so oft es ging irgendwelche Sehenswürdigkeiten angeschaut, denn diese sind in Japan meiner Meinung nach einzigartig und unvergleichlich schön. Ich wollte euch 4 meiner Lieblingssehenswürdigkeiten vorstellen.
Der Fuji-Berg
Fuji ist ein Vulkan und mit 3776m Höhe über dem Meeresspiegel der größte Berg Japans. Sein Gipfel befindet sich auf der japanischen Hauptinsel Honshu. Außerdem befindet sich Fuji in der Nähe von Tokio. Wie viele Berge in Japan gilt auch der Fuji als heilig und wird seit mehr als 1000 Jahren als Sitz der Götter verehrt. Vom Fuji den Sonnenaufgang zu sehen gilt als eine besonders spirituelle Erfahrung, welche ich zu meinem Glück selbst mit erleben durfte.

Shinkansen
Mit getesteten Spitzengeschwindigkeiten von über 400km/h gehören die Shinkansen Superzüge zu den schnellsten Zügen der Welt. Aber nicht nur schnell, sondern auch sicher sind sie. Seit der Inbetriebnahme kam es zu keinem Zugunglück mit Todesfolge. Zu dem sind sie so gut wie immer pünktlich. Was man von den Deutschen Zügen leider nicht behaupten kann.


Sumo
Ursprünglich stammt Sumo aus Japan und ist ein Ringkampf-Sport. Wenn man Japan besucht, dann sollte ein Besuch dieser Sportart unbedingt auf dem Plan stehen. Die berühmten Turniere finden in den vier größten japanischen Städten statt: Tokio im Januar,Mai und September.Oseka(März).Nagoya(Juli).Fukuoke(November).

Meji Schrein
Der Meji-Schrein befindet sich in einem circa 0,7km² großem Park in Tokios Stadteil Shibaya und ist dem beliebten Tenno Meji (Kaiser) gewidmet, der von 1867 bis 1912 über das Land herrschte. Im Jahre 1912 starb der dieser Kaiser, zwei Jahre später seine Frau. Freiwillige Helfer begannen im Jahr 1915 mit dem Bau des Schreins, in desse
Meji Schrein
m Verlauf über 120.000 Bäume von 365 Arten aus allen Teilen Japans in den Park verpflanzt wurden. Im Jahre 1920 waren die Bauarbeiten abgeschlossen.



Anhang

Ich hoffe ihr konntet viel aus meinem Blogeintrag lernen und freue mich darauf euch auch bei meinem nächsten Blog begrüßen zu dürfen. Wie ich oben bereits angemerkt habe, findet ihr Bilder zu den Themen 

 

 

 

 

 

Hiragana Grundlaute
Hiragana stimmhafte Laute
Hiragana gebrochene Laute